Schwein zu haben, heißt, man hat Glück gehabt! Wenn man in Wamena Schwein hat, so ist man darüber hinaus noch reich. Wamena, ein Ort im Hochland von Irian Jaya ( West Papua). Bereits der Ortsname ( Schweineort) zeugt von der Wertigkeit seiner vierbeinigen Bewohner. Für die Hochlandvölker, Dani, Lani, Yale sind Schweine der wertvollste Besitz. Die gesamte „Hochfinanz“ wird in Schweinegeld abgewickelt. Hochzeiten, Beerdigungen, Kriege, alles wird mit Schweinen Bezahlt. Die kleinen Schweine leben in den Dorfgemeinschaften oftmals mit den Frauen und Kindern zusammen im Frauenhaus. Das kann dazu führen, dass manchmal sogar ein kleines Ferkel von der Frau des Hauses gesäugt wird. Schweinediebstahl ist ebenso schwerwiegend wie Frauenraub und ein Grund Fehden und Kriege zwischen den Clans aus zu lösen. Dennoch, die Schweine dort führen ein unbekümmertes leben und wenn ihre Zeit gekommen ist, z. B. Bei einem Schweinefest, dann geschieht das so schnell, dass die Tiere keinen Stress erleiden. Das Schlachten passiert vom einen auf den anderen Augenblick. Das Tier, eben noch spielend herum getollt, wird gepackt, mit einem gezielten Pfeilschuss ins Herz getötet und gart kaum 20 Minuten später im Erdofen auf heißen Steinen umgeben von leckeren Farnen und Süßkartoffeln. Anschließend sitzt das ganze Dorf zusammen und lobt den leckeren Schweinebraten.


