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Wirtschaftsflüchtlinge- Die andere Seite der Medaille


Eine Geschichte aus Gambia

Jamaal habe ich am Strand von Tanji getroffen. Er ist einer von tausenden Fischern die in ihrer Heimat Gambia keine Zukunft mehr sehen. Ihre bunt bemalten Fischerboote rotten auf dem Strand vor sich hin.
Als er mit dem Fischfang begann erzählt Jamaal, hätten er und seine Freunde nur einmal kurz raus fahren müssen und der Fang hätte die Familien ernährt. Heute fahren viele gar nicht mehr raus, weil sie den Kampf nicht gewinnen können gegen die großen Europäischen Trawler , die illegal vor ihren
Küsten ihre Fische wegfangen, bis zu 30 Tonnen an einem Tag.
Der Niedergang ihrer Existenzgrundlage fördere die Migration nach Europa, so schon damals der Vorwurf Gambias. Zwar hatte Brüssel Gambia einst zugesagt, dass Europäische Fischereischiffe die Sog. 12 Meilenzone respektieren würden.
Bereits am nächsten Tag ging es jedoch in altbewährter Weise weiter. Es waren die gleichen Fischtrawler aus allen europäischen Ländern wie vorher, nur jetzt unter außer europäischen Flaggen.
Der Fischfang, bislang die Existenzsicherung Gambias liegt am Boden, Der leise aufkeimende Tourismus, einziger noch möglicher Erwerbszweig ist derzeit durch die Corona Pandemie auf Null gesetzt.
Und Europäische Politiker machen sich Sorgen, wie man die jungen Menschen von der Flucht abhalten kann. Tragen jedoch gleichzeitig dazu bei, die Fluchtursachen zu verstärken.
Ein Ergebnis Europäischer Politikergedanken: Mit EU Entwicklungshilfegeldern wurden in Mauretanien Fischereifabriken gebaut. Doch was nützen dem Land moderne Fischfabriken, ohne Fisch. Welch ein Hohn.
Und Die Gambischen Fischer sitzen derweil am Strand und malen Deutschland-Flaggen an ihre Boote – der große Traum.
Aus keinem anderen afrikanischen Land sind prozentual so viele Menschen nach Europa geflüchtet wie aus Gambia..

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